Am und über dem Lago Maggiore und dem Lago d’Orta sowie an Fliessgewässern, die zu den südlichen Alpenrandseen führen, gibt es viel zu entdecken. Die Journalistin Dagmar Beckmann und der Journalist Christoph Potting lassen einen in ihrem vielfältigen, Landes- und Regionsgrenzen überschreitenden Buch auf 29 Genusstouren und 16 Seitensprüngen, die meisten in Italien, viel Neues erfahren: Westlich des Lago Maggiore, im Piemont, mal näher, mal weniger nah am See im Hinterland, aber auch rund um den kleinen Lago Mergozzo beim Mündungsgebiet des Toce sowie am Lago d’Orta. Überraschende Vorschläge für eher kleinere Rundgänge betreffen Gebiete östlich des Langensees, in der Lombardei, sowie am Lago di Varese.
Westlich des Lago Maggiore, im Piemont, mal näher, mal weniger nah am See im Hinterland, aber auch rund um den kleinen Lago Mergozzo beim Mündungsgebiet des Toce sowie am Lago d’Orta. Überraschende Vorschläge für eher kleinere Rundgänge betreffen Gebiete östlich des Langensees, in der Lombardei, sowie am Lago di Varese.
Bild: Christoph Potting, S. 99
Route 3.2 Rundtour um den Lago Mergozzo
Oft habe ich gerätselt was es mit dem vom Monte Verità aus gut sichtbaren Bergsee, der zweiseitig von Dämmen begrenzt ist, auf sich hat. Ein im Buch beschriebener Ausflug dorthin, hoch über dem Ostufer des Langensees bringt des Rätsels Lösung: Es ist der legendenumwobene, heute eher prosaische Lago Delio mit dem darüber liegenden aussichtsreichen Monte Borgna. Zum Berg über dem See schlagen uns die Autorin/der Autor des Buches eine Schlaufe vor, quasi als Zugabe. Es ist einer der Seitensprünge zu attraktiven Zielen, wie z.B. auch ins Centovalli nach Bordei oder zur westlich hoch über dem Lago Maggiore gelegenen Cima di Morissolo, der von Intra-Verbania aus zu erreichen ist.
Für die Wanderung zum Lago Delio ist eine Autofahrt nötig. So ist auch bei manchen der anderen vorgeschlagenen Rundwanderungen und Kurzausflügen. Das ist zumindest teilweise eine Folge der mangelnden Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr. Für Nichtautofahrende sind so manche Start-/Endpunkte zu den vorgeschlagenen Ausflügen eher schwer erreichbar. Da helfen manchmal eigene Recherchen um ÖV-Verbindungen zu finden: So gibt es eine Busverbindung von Verbania bis Piancavallo, wo es eine Klinik hat, um den Seitensprung auf die Cima di Morissolo machen zu können, oder die Route zum Lago Delio kann mit einem Ausgangspunkt von einer Station der S-Bahn zwischen Magadino-Vira und Luino angepasst werden.
Die Landschafts- und Routenbeschreibungen in Wege zum Wasser werden ergänzt durch Hintergrundinformationen. So gibt es zum Beispiel eine detaillierte Beschreibung der Nutzungskonflikte und der zwischenstaatlichen Vereinbarungen rund um die Gewässer. Die Regulierung des Wasserstandes des Lago Maggiore und der Abflussmenge des Ticino ist eine «Quadratur des Kreises»: Einerseits soll die Gefahr von Hochwasser für die Orte am Seeufer, für den Fluss und die Kanäle bis zur Mündung in den Po begrenzt werden, andererseits soll immer genügend Wasser zur Energieproduktion, für Bewässerung der Felder sowie zum Schutz des regionalen Naturparks zur Verfügung stehen.
Wege zum Wasser ist ein reichhaltiges Ausflugsbuch zu Orten und Themen in einer an die Schweiz grenzenden Region am Südrand der Alpen. Die Hintergrundtexte vermitteln spannende Erkenntnisse rund um die Wasser zwischen Tessiner Tälern, Langensee und Poebene. Sie regen dazu an dorthin zu gehen, vor Ort zu erleben, was im Buch vermittelt wird und selber im abwechslungsreichen Gelände Natur und Kultur auszukundschaften.